Papier, Leinwand und Co.

Worauf malen wir?

Nun, da gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Theoretisch kann man auf fast jeder Oberfläche malen, es kommt natürlich darauf an, welche Farben man verwendet und ob sie überhaupt auf dem Untergrund halten. Natürlich gibt es Unterschiede in der Haltbarkeit, im Preis, in der Größe und der Oberflächenbeschaffenheit verscheidener Maluntergründe. 

Meine Maluntergründe sind hauptsächlich Papier und Leinwand, zum einen schlicht weil die verwendeten Medien auf diesen Maluntergründen gut funktionieren und im Fall von Papier auch, weil ich das Material an sich schon immer liebe. Papier ist unheimlich faszinierend für mich. Aber ich experimentiere auch gerne mal mit neuen Materialien oder verändere den Untergrund zum Beispiel mit Kollage oder Strukturpaste. 

Mit Acrylfarben sind die Möglichkeiten aufgrund der Eigenschaften der Farbe sehr vielfältig. Sie hält auf vielen Maluntergründen und ist einmal aufgetragen wasserfest. Dadurch kann ich Acrylfarbe theoretisch auf sehr glatten und nicht saugenden Untergründen einsetzen. Persönlich verwende ich aber am liebsten doch Papier oder Leinwand. Ich habe auch schon Holzkörper ausprobiert, die viele Acrylkünstler bevorzugen, weil sie im Gegensatz zu Leinwand nicht nachgeben. Mich stört die leichte Flexibilität der Oberfläche von Leinwand auf Keilrahmen überhaupt nicht. Und die Holzkörper sind deutlich teurer und bei großen Formaten schwerer. Papier ist auch ein wunderbarer Untergrund für Acrylfarben. Insbesondere auf Aquarellpapier kann man sehr gut mit Acryl malen und es gibt auch spezielle Papiere für die Acrylmalerei. Außerdem eignen sich Mixed-Media-Papiere, ein Favorit von mir ist Hahnemühle Bamboo, das ich sogar für Aquarell verwende. Canson Imagine finde ich auch sehr gut, aber nur für Acryl oder trockene Medien. Wenn man keinen Wert auf Haltbarkeit, evtl. sogar Archivierbarkeit legt, kann man sogar alle Papiere nutzen, die fest genug sind, von Packpapier bis zu Pappe. 

Für Aquarell ist es etwas komplizierter oder sagen wir lieber, die Ansprüche an den Malntergrund sind spezifischer. Da es sich um ein flüssiges Medium handelt, muss der Untergrund leicht saugend sein, aber auch nicht zu stark. Die speziell für Aquarellmalerei hergestellten Papiere sind entsprechend verleimt und genau auf die Eigenschaften dieses Mediums angepasst. Allerdings gibt es große Unterschiede. Letztlich muss meines Erachtens jeder ausprobieren, welche Papiere am besten für die eigenen Bedürfnisse passen. Für mich haben sich im Laufe der Zeit drei Papiere herauskristallisiert, die gut funktionieren: Hahnemühle The Collection, Canson Heritage und Winsor&Newton Professional. Andere, auch sehr beliebte, Papiere benutze ich nicht mehr, weil sie für mich persönlich Nachteile haben. Darunter zum Beispiel Arches, das viele als absolut bestes Aquarellpapier ansehen. Es ist aber nach traditioneller Art mit Gelatine verleimt und es entwickelt im nassen Zustand einen für mich (seit Jahren Vegetarier) unangenehmen Geruch. Oder Fabriano: dieses Papier funktioniert für mich einfach nicht, weil die Oberfläche irgendwie nicht tut, was ich möchte. Ich verwende also Papiere aus 100% Baumwolle und meistens in der Stärke von 300 g/m2. Und dann ist da noch die Oberflächenstruktur. Mein Favorit ist cold pressed und ich verwende auch gerne mal Torchon/rough. Die glatte Oberfläche von hot pressed kann ich nicht ausstehen, nicht einmal für sehr detaillierte line and wash Zeichnungen.

Aber Aquarell funktioniert auch auf Leinwänden. Mit leicht saugendem Gesso grundierte Leinwand nimmt durchaus auch gut Aquarellfarbe an. Ich finde, dass man wesentlich mehr Farbe braucht, um intensive Farbtöne zu erreichen, aber es ist etwas, mit dem ich in Zukunft gerne noch mehr experimentieren möchte.

Und dann haben wir noch gar nicht über Skizzenbücher gesprochen. Aber mehr dazu ein anderes Mal!

Maluntergründe: Papier

Papier

Papier ist vielfältig und es gibt für jedes Medium etwas Passendes.

Holz

Holzkörper und -platten sind eine beliebte Alternative zu Leinwand.

Leinwand

Aquarell auf Leinwand ist ungewöhnlich, aber durchaus möglich.