Einfach mal was anderes ausprobieren. Kreativ werden ohne Zwänge und Erwartungen!

Über den Herbst und Winter habe ich fast nur Abstraktes und florale Muster in Aquarell und Mixed Media gemalt. Zuletzt auch ein paar Kollagen. Dabei habe ich zeitweise stark an dem gezweifelt, was ich aufs Papier brachte, während ich gleichzeitig so frei und entspannt ausprobierte, wie schon lange nicht mehr. Der Prozess brachte Freude, Spaß und Entspannung. Es war spannend und die Ergebnisse gefallen mir auch. Aber ich machte auch schon wieder etwas anderes, als in den ganzen letzten Jahren. Ich habe die Befürchtung, dass dies inkonsequent ist und kein kohärentes Bild abgibt. Und das ist vermutlich der Kern des Problems! 

Es ist der Gegensatz zwischen Malen einfach nur für mich und einer gefühlten Erwartungshaltung von außen. Dabei interessiert es ohnehin niemanden, was ich tue. Niemand folgt mir auf Social Media oder liked und kommentiert meine Posts. Kaum jemand findet meine Website und definitiv niemand kauft eines meiner Bilder. Es sollte also egal sein, was andere denken. 

Und doch ist da dieses Ziel im Hintergrund, meine Bilder raus in die Welt zu schicken. Vor etwa zwei Jahren habe ich angefangen, daran zu arbeiten, aus dem Hobby ein Business zu machen. Bisher ohne Erfolg. Aber dieses Ziel ist trotzdem immer noch im Hinterkopf, auch wenn ich innerlich ein wenig aufgegeben habe. Und da es keine Kunden gibt, die ein bestimmtes Produkt erwarten, gibt es auch keinen Grund, nicht etwas Neues auszuprobieren. 

Ich vermute, meine eigentliche Stärke liegt genau darin, dass ich angstfrei neue Techniken und Themen erschließe. Es ist etwas, das vielen Menschen schwerfällt. Langsam habe ich den Verdacht, dass ich im Bereich Kunst viel eher Geld verdienen könnte, wenn ich Services wie Kurse oder Anleitungen anbieten würde. Oder Vorlagen zum Ausmalen, für Tattoos (ja, tatsächlich sind einige meiner pins auf Pinterest auf Bords von Leuten gelandet, die nach Inspo für Tattoos suchen…) oder evtl. für art licensing erstellen würde.

Vieles ist also auch nach zwei Jahren des Probierens noch unklar. Eigentlich habe ich heute sogar weniger Klarheit als am Anfang. Es ist manchmal schwer, das zu akzeptieren und trotzdem weiter zu machen. Jetzt, im Frühjahr und mit dem wärmeren Wetter, drängt sich wieder mein Wunsch in den Vordergrund, Plein air zu malen. Und genau das werde ich dieses Jahr angehen. Egal, was irgendjemand darüber denken mag. Und egal, ob ich damit schon wieder etwas anderes mache, als im letzten halben Jahr. Also bleibe ich wohl weiterhin konsequent inkohärent!

Zeichnungen im Skizzenbuch auf abstraktem Hintergrund

Florale Muster in Aquarell