3 Ideen, was man aus alten Bildern machen kann
Manchmal malt oder zeichnet man einfach so, probiert neue Techniken aus oder hin und wieder werden ältere Werke aussortiert. Bevor ich sie wegwerfe, sammle ich aber Stücke mit schönen Farbverläufen oder interessanten Formen und nutze sie später für verschiedene kleinere Projekte. Hier ist eine kleine Liste von Ideen, die vielleicht auch zu eigenen kreativen Versuchen anregen.
Der Klassiker
Grußkarten sind unter Kreativen wohl der Klassiker für die Weiterverwendung alter, aussortierter oder misslungener Bilder. Natürlich kann man je nach Papier auch direkt auf Karten malen, aber man kann eben auch aus größeren (und kleineren) Bildern passende Ausschnitte wählen und diese dann auf Grußkarten kleben. Als Grundgerüst dienen entweder vorgefertigte Karten aus dem Kunst- und Bastelbedarf oder man schneidet und faltet das Papier der eigenen Wahl dafür zurecht. Außerdem gibt es sogenannte Passepartoutkarten, bei denen das Bild hinter einen Ausschnitt wie bei einem richtigen Passepartout geklebt wird. Die Rückseite des Bildes liegt dann innenseitig und wird mit einem zusätzlichen Blatt kaschiert. Mit welchem Medium das ursprüngliche Bild gemalt oder gezeichnet wurde, spielt eigentlich keine Rolle, solange nichts verschmieren kann. Kohle wäre also zum Beispiel nicht gut geeignet bzw. müsste fixiert werden. Eine andere Schwierigkeit ist ein sehr dickes Papier. Aquarelle auf Karton mit 600 g/m2 oder mehr werden für die Karten zu dick und schwer. Mit relativ geringem Aufwand entstehen so aus anderweitig obsoleten Gemälden und Experimenten kleine Kunstwerke, mit denen man anderen Menschen eine Freude bereiten kann.
Für Leseratten
Aus allem, was auf Papier gemalt wurde, lassen sich wunderbar Lesezeichen herstellen. Ich suche dafür aus experimentellen oder misslungenen Aquarellen schöne Stellen heraus und schneide längliche, schmale Streifen zurecht. Die Ecken und Enden können nach Belieben abgerundet werden oder auch nicht. Unebene Stellen an den Kanten können mit feinem Sandpapier oder einer Nagelfeile geglättet werden. In das obere Ende mache ich mit einem Locher oder einer Lochzange mittig ein Loch. Hier ziehe ich später ein farblich passendes Band durch. Zuvor besprühe ich das zukünftige Lesezeichen aber noch mit Aquarellfixativ und nachdem dieses vollständig trocken ist, wachse ich die Oberfläche mit einem Kaltwachsmedium um das Aquarell zu versiegeln. Feuchtigkeit kann die Farbe dann nicht mehr anlösen. Ich habe eine kleine Dose Dorland’s Wax Medium, die schon seit Jahren hält. Man braucht nicht viel davon. Wenn man es sehr gründlich machen möchte, trägt man nach 12-24 Stunden Trocknung eine zweite Schicht auf. Nachdem das Wachs getrocknet ist, kann man es mit einem Tuch polieren und so individuell beeinflussen, wie matt (wenig poliert) oder glänzend (stärker poliert) man die Oberfläche möchte. Mit dem Band am Ende ist das Lesezeichen dann fertig und einsatzbereit. Mit einem Acrylbild auf Papier habe ich noch keine Lesezeichen gemacht, allerdings würde ich im Prinzip genauso verfahren. Nur das Fixativ fällt weg und die Wachsschicht verhindert dann, dass die Acrylfarbe auf anderen Oberflächen kleben bleibt (das kann man übrigens in Skizzenbüchern auch so machen, damit die Seiten nicht zusammenkleben!).
Dekoratives
Ab und zu ist Basteln von Deko ganz nett. Im letzten Jahr habe ich aus alten Aquarellen Ostereier gemacht. Dazu habe ich mit Transparentpapier Schablonen in drei Größen zugeschnitten. Diese können dann auf die Aquarelle gelegt und angezeichnet werden. Die Eier habe ich dann mit einer Schere ausgeschnitten. Da ich bereits auf beiden Seiten der Papiere Farbe hatte und wollte, dass beide Seiten der Eier zusammenpassen, habe ich jeweils zwei der gleichen Größe zusammengeklebt. Theoretisch ist das aber optional. Damit die Ränder schön ebenmäßig sind, geht man einfach mit feinem Sandpapier oder einer Nagelfeile über die Kanten. Mit Locher oder Lochzange ein Loch machen und ein passendes Band befestigen und schon können die Eier aufgehängt werden. Auf diese Weise lassen sich bestimmt alle möglichen Formen realisieren: Herzen, Sterne, Kreise, Ringe, Weihnachtsbäume oder sogar komplexere, wie Tiere oder Blumen.


